Bewertungssystem
Auf dieser Seite erläutere ich dir, wie die Kategorien und ihre Ausprägungen, nach denen du filtern kannst, zu verstehen sind und zustande kommen.
Einklappbarer Inhalt
Meine subjektive Gesamtbewertung
Es gibt kaum ein Genre, das so unterschiedliche Geschmäcker bedient, wie die Romance. Wenn ich hier ein Gesamtbewertung abgebe, dann hängt diese nicht nur mit objektiven Qualitätskriterien zusammen, sondern ist auch enorm stark von meinen individuellen Bedürfnissen, Motiven, Einstellungen, Vorlieben usw. geprägt. Damit du besser die Relevanz meiner subjektiven Gesamtbewertung für deine Auswahl einschätzen kannst, versuche ich dir transparent zu machen, welche Dinge mich ansprechen, soweit sie mir bewusst sind:
- Die Hauptpersonen müssen mir sympathisch sein und ich muss mich mit ihnen identifizieren können. Dafür ist es notwendig, dass man einen tieferen Einblick in die Motive und Gefühle der Charaktere erhält. Unter den Umständen kann ich auch mit einem Charakter mitfühlen, wenn dieser sich von außen betrachtet dysfunktional oder unsympathisch verhält. Die Möglichkeit, Empathie entwickeln zu können, ist für mich das entscheidende. Wenn also ein unsympathischer Charakter mitspielt, ist das in der Regel ein Zeichen dafür, dass er zu oberflächlich beschrieben ist, denn letztendlich gibt es keine schlechten Menschen, nur einen Mangel an Einblick in seine Motive und Gefühle. Das ist bei vielen Autor:innen jedoch ein stilistisches Mittel, um Spannung zu erzeugen, die sie ggf. zum Ende des Buches auflösen und dann die Empathie herstellen. Wenn dies aber zu stark und zu lang auf die Spitze getrieben wird, ist das nicht mehr meins.
- Hieran schließt sich meine Bevorzugung von Geschichten an, die die Komplexität und Subjektivität des Lebens annehmen und die Welt nicht in schwarz-weiß, gut-böse einteilen oder schwierige emotionale und psychologische Prozesse zu stark vereinfachen. Sicherlich liebe ich Happy Ends, sonst wäre ich kein Fan der Romance-Literatur. Es darf aber gerne hart erkämpft sein.
- Ich schätze einen reifen Umgang der Hauptfiguren untereinander.
- Künstlich herbeigeschriebene Hindernisse geben bei mir Punktabzug. Die Hindernisse müssen in dem gegebenen Rahmen wenigstens halbwegs glaubwürdig und stimmig sein.
- Ich mag auch Geschichten mit spicy Szenen, aber diese müssen ganz natürlich in die Handlung eingebaut sein und dürfen nicht zu schematisch ablaufen. Ich möchte auch hier gerne mitfühlen können. Dabei darf es zur Sache gehen. Ich bin aber nicht so sehr ein Fan von Gewalt, Zwang, Schmerz usw. Also alles, was in die Dark-, Dom-Sub- oder BDSM-Richtung geht, ist nicht so meins.
- Naturgemäß bevorzuge ich Bücher mit Erwachsenen Protagonist:innen, die schon mitten im Leben stehen, denn das tue ich auch.
- Ich hasse dümmliche, unterwürfige, unsichere, unselbstständige Protagonistinnen mit Geschichten, die das klassische Rollenmodell stark in den Vordergrund stellen. Sicher ist dieses immer noch die Basis für die meisten Geschichten, aber wenn die ganze Handlung darauf beruht, lege ich das Buch nur deshalb nicht weg, um dir hier eine Rezension abgeben zu können.
- Das führt mich gleich zu dem nächsten Punkt: Ich hasse es, mich fremdschämen zu müssen. Wenn sich Protagonist:innen aus meiner Sicht peinlich verhalten, werde ich nervös. Ich mag es, zu den Protagonist:innen aufblicken zu können, sie als Vorbild nutzen zu können.
- Ich bin ein Fan von gradlinigen Handlungen, bei denen es keine überflüssigen Szenen gibt oder die Geschichte ziellos hin und her mäandert.
Diese Vorlieben erklären in Teilen auch mein Kategoriensystem. Schreib mir gerne, wenn dir eine Kategorie fehlt!
- 1 von 5 Sternen: Das Buch war gar nicht mein Geschmack. Ich habe es nur bis zum Ende durchgehalten, um eine Rezension abliefern zu können.
- 2 von 5 Sternen: Das Buch hat zumindest phasenweise eher negative Gefühle hervorgerufen: Langeweile, Genervtheit oder Wut.
- 3 von 5 Sternen: Das Buch hat mir trotz gewisser "Schönheitsfehler" im Sinne meiner subjektiven Bedürfnisse gefallen, hat aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
- 4 von 5 Sternen: Das Buch hat mir ziemlich gut gefallen und mich während des Lesens sehr gepackt, dennoch würde ich es kein zweites Mal lesen.
- 5 von 5 Sternen: Ein absolutes Lieblingsbuch von mir, an das ich immer wieder denke, das ich immer wieder lese oder höre. Hoher Suchtfaktor.
Abgeschlossenheit des Buches
- In sich abgeschlossen: Selbst wenn das Buch Teil einer Reihe ist, ist die Geschichte in sich abgeschlossen.
- Teils teils: Ein Teil der Geschichte ist in sich abgeschlossen, meist die Liebesgeschichte. Ein anderer Teil bleibt offen und wird im nächsten Band weitererzählt, z. B. ein Kriminalfall.
- Teil einer Fortsetzungsreihe: Das Buch ist Teil einer Reihe, bei der viele Spannungsbögen am Ende offen bleiben. Es endet in der Regel mit einem Cliffhanger, und die Geschichte geht im nächsten Band weiter.
Romance-Sub-Genre
- Contemporary – Die Geschichten spielen in der modernen Gegenwart und konzentrieren sich auf realistische, alltägliche Handlungen und Beziehungen.
- Dark – Diese Art von Liebesgeschichten befassen sich mit Themen wie Macht, Kontrolle, Obsession oder Gewalt. Nichts für schwache Nerven. Häufig mit Triggerwarnung versehen.
- Dystopia – Diese Geschichten spielen in einer düsteren Zukunftsvision, in der die Gesellschaft oft durch autoritäre Systeme, Umweltkatastrophen oder soziale Ungerechtigkeiten geprägt ist.
- Fairytale Retelling – Eine Unterart der Romantasy, in der Märchen neu als Romance erzählt werden.
- Historical – Die Geschichten spielen in einer historischen Epoche, wie zum Beispiel dem Mittelalter, viktorianischen oder Regency-Zeitalter.
- Paranormal – Die Geschichten spielen in einer realistischen oder nur leicht abgewandelten Welt mit übernatürlichen Elementen. Wesen wie Vampire, Werwölfe, Hexen oder Geister stehen dabei im Mittelpunkt.
- Regency – Dies ist ein beliebter Teilbereich der Historical Romance. Die Handlung spielt in Großbritannien während der Regency-Ära (circa 1811–1820). Diese ist geprägt von einer strengen sozialen Hierarchie, Etikette und der Bedeutung von Anstand und Ehre.
- Romantasy – Die Geschichten spielen in einer rein fiktionalen Fantasy-Welt, mit eigenen Regeln. Sie sind oft vom Mittelalter inspiriert und angereichert mit Magie, epischen Schlachten und mythischen Kreaturen.
- Romcom – Romantische Komödien, die nicht immer durchgehend zum Schreien komisch sind, aber viele amüsante Szenen enthalten.
- Science Fiction – Die Geschichten sind in Zukunftsvisionen, auf anderen Planeten oder in technologisch fortgeschrittenen Welten angesiedelt. Häufig werden wissenschaftliche Elemente wie Raumschiffe, fremde Planeten oder künstliche Intelligenz thematisiert.
- Suspense – Eine Mischung aus Liebesgeschichte und Krimi- oder Thriller-Elementen. Die Protagonisten müssen oft ein Geheimnis lösen oder sich vor Gefahr schützen.
- Timetravel – In diesen Geschichten reisen ein oder mehrere Charaktere durch die Zeit und erleben eine Liebesgeschichte in einer anderen Ära, oft mit historischen oder futuristischen Elementen.
Altersgruppe der Hauptfiguren
- Young Adult (YA): Geschichten über Teenager (ca. 12–18 Jahre) und ihre Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Themen wie Selbstfindung, erste Liebe, Freundschaften, Familie und Schule stehen häufig im Mittelpunkt.
- New Adult (NA): Romane, die junge Erwachsene (meist 18–25 Jahre) und ihre romantischen sowie persönlichen Herausforderungen fokussieren, oft mit expliziteren Themen als in der Young-Adult-Romance.
- Adult: Hier stehen Erwachsene im Mittelpunkt der Geschichte, ab etwa Mitte 20. Die Figuren befinden sich meist im Berufsleben, tragen familiäre Verantwortung oder haben tiefere Lebenserfahrungen gemacht.
- Adult Ü40: Dies Geschichten drehen sich um Erwachsene ab 40 Jahren. Diese haben bereits Lebenserfahrung gesammelt – sei es durch frühere Partnerschaften, Kinder, berufliche Entwicklungen oder persönliche Krisen. Statt erster Male geht es häufig um zweite Chancen oder Neuanfänge.
Plot-Trope
Es gibt unzählige Tropes. Um zumindest eine kleine Struktur reinzubringen, unterscheide ich zwischen handlungsbezogenen Tropes (Plot-Tropes) und Tropes, die beschreiben, in welchem Umfeld die Geschichte spielt (Setting Tropes). Ich versuche Tropes nur sparsam zu verwenden, um nicht zu viel von der Geschichte zu spoilern. Ich konzentriere mich auf die, die besonders im Vordergrund stehen. So kann es z.B. sein, dass die Protagonist:innen in einer boss-employee-Beziehung stehen, die aber für die Geschichte nicht so relevant ist, wie bei "Sin and Ink" von Naima Simone. Hier geht es vor allem um die forbidden love-Geschichte zwischen ihm und der Frau seines verstorbenen Bruders. Daher habe ich in diesem Fall das boss-employee-Trope weggelassen. Manche Tropes nutze ich auch aufgrund von Redundanz nicht. Wenn du ein Trope vermisst, schreibt mir!
Warum sind die Tropes auf Englisch?
Viele Tropes haben ihren Ursprung in der englischsprachigen Literatur-, Film- und Medienwissenschaft. Internationale Plattformen wie Goodreads, TikTok (#BookTok), oder Tumblr, die maßgeblich zur Diskussion und Popularisierung von Tropes beitragen, operieren größtenteils auf Englisch. Das prägt auch deutschsprachige Communities. Dazu sind manche Tropes schwer ins Deutsche zu übersetzen, ohne an Präzision oder Charme zu verlieren. Zum Beispiel klingt "friends to lovers" kürzer und eingängiger als "Freundschaft, die zur Liebe wird". Da die englischsprachigen Ausdrücke also bekannter sind, gleichzeitig häufig kürzer und daher besser für meine Filterfunktion geeignet, habe ich mich entschieden, im Englischen zu bleiben.
- Amnesia: Bei diesem Romance Trope verliert eine der Hauptpersonen das Gedächtnis und vergisst somit die andere Hauptperson vollständig oder zumindest, dass die beiden sich lieben. Es gilt dann dafür zu sorgen, dass die Erinnerungen zurückkehren oder sich die Person mit Amnesie erneut verliebt.
- Afraid to commit: Hier tut sich wenigstens einer der Charaktere schwer, die Beziehung "fest zu machen", z.B. aus Angst vor Verlust oder Verletzlichkeit. Sehr ähnlich wie "Sworn off a relationship" oder "Break up to save him / her".
- Age gap: Das Age Gap-Trope dreht sich um Liebesgeschichten, in denen ein bedeutender Altersunterschied zwischen den Protagonisten besteht. Die Handlung thematisiert oft die emotionalen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die durch die unterschiedlichen Lebensphasen und Erfahrungen der Charaktere entstehen.
- Bad boy:
Diese Figur verkörpert den rebellischen, unnahbaren und oft moralisch ambivalenten Typ Mann, der sich nicht an Regeln hält – weder gesellschaftliche noch emotionale. Er wirkt gefährlich, aber faszinierend, hat oft eine schwierige Vergangenheit oder ein dunkles Geheimnis. Hinter der rauen Schale steckt jedoch meist ein verletzlicher Kern, den nur die Protagonistin zu erkennen vermag. - Bad girl-bad boy: Hier treffen zwei Rebell:innen aufeinander, die sich häufig gegenseitig nichts schenken.
- Best friends sibling: Ein:e Angehörige:r des besten Freunds, der besten Freundin wird zum "Objekt der Begierde". Häufig eine forbidden love-story. So oder so kann dieses Verhältnis zu familiären Auseinandersetzungen führen.
- Bet: Hier hat eine Hauptfigur in eine Wette eingeschlagen, jemand bestimmten "rumkriegen" zu können.
- Blind date: Hier lernen sich die Protagonist:innen bei einem blind date kennen.
- Bodyguard: Die Personen stehen in dem speziellen Verhältnis, dass die eine die andere beschützen soll und durch die große Nähe oder auch gemeinsam überstandenen Gefahrensituationen kommt es zur Liebesbeziehung.
- Boss-employee: Hier dreht sich alles um die Liebesbeziehung zwischen einem Chef (oft ein mächtiger, dominanter Mann) und einer seiner Angestellten. Es spielt häufig mit Machtverhältnissen, Hierarchie und dem „Verbotenen“ in Bezug auf Büro-Romantik.
- Break up to save him / her: Ein Charakter trennt sich von seinem:r Partner:in, um ihn oder sie vor einer Gefahr zu bewahren oder um das Wohl des anderen zu schützen. Ähnlich wie "afraid to commit" oder "sworn off a relationship".
- Bully: Zumeist ein männlicher Protagonist mobbt eine andere Person, ist übergriffig, bedrängt sie, stellt sie bloß. Manchmal geht es bis zur Zerstörung des Lebens der anderen Person. Am Ende jedoch verlieben sich die beiden.
- Celebrity: Bei diesem Trope ist mindestens eine der Hauptpersonen eine berühmte Persönlichkeit, meist Rockstar / Filmstar / Angehöriger einer königlichen Familie / Politiker / Spitzenathlet. Ich unterscheide hier nicht tiefer, weil die Grundproblematiken, die in den Büchern thematisiert werden, gleich sind.
- Childhood friends: Sie sind Freunde, seit sie denken können ... doch plötzlich ändert sich alles.
- Damsel in distress: Die weibliche Protagonistin ist in Bedrängnis und benötigt Hilfe, Schutz oder Rettung.
- Dark secret: Ein Charakter verbirgt ein schwerwiegendes, oft moralisch fragwürdiges Geheimnis, das seine Identität oder Beziehungen bedrohen könnte.
- Drunk marriage / Vegas: Zwei Charaktere beschließen, während einer feuchtfröhlichen Nacht spontan zu heiraten – oft in Las Vegas – und müssen anschließend mit den unerwarteten Konsequenzen ihrer impulsiven Entscheidung umgehen.
- Dude in distress: Der männliche Protagonist ist in Bedrängnis und benötigt Hilfe, Schutz oder Rettung.
- Emotional scars: Ein Charakter trägt tiefe seelische Wunden aus der Vergangenheit, die seine Beziehungen und sein Verhalten beeinflussen.
- Enemies to lovers: Die Charaktere können sich zunächst nicht leiden oder sind Rival:innen, finden dann aber langsam zueinander.
- Fake relationship: In diesen Geschichten täuschen die Charaktere eine Beziehung vor, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, nur um letztlich echte Gefühle füreinander zu entwickeln.
- Fated mates: Hauptsächlich in Paranomal Romance oder Romantasy genutzt geht es hier um die Liebe zwischen Charakteren, die füreinander bestimmt sind. In der Regel bereitet es ihnen Schmerzen oder Probleme, wenn sie sich voneinander entfernen. Manchmal kann die eine Person nicht einmal ohne die andere überleben.
- Forbidden love: Äußere Umstände oder soziale Normen verbieten oder erschweren eine romantische Beziehung, wie z.B. familiäre Erwartungen, gesellschaftliche Regeln oder persönliche Verpflichtungen. Hierunter gibt es eine Reihe "Sub-Tropes", wie z.B. "boss-employee" oder "teacher-student", die ich teilweise noch mal extra ausweise.
- Forced proximity: Die Protagonist:innen hassen sich häufig, müssen aber aus irgendwelchen Gründen auf kleinstem Raum miteinander auskommen. Hier gibt es auch einige "Sub-Tropes", wie z.B. "Only one bed" oder "Elevator". Ich nutze jedoch nur den Überbegriff, um nicht zu viel zu verraten.
- Found family: Dieses Trope erzählt von einer Gruppe Menschen, die sich finden und durch gemeinsam verbrachte Zeit, Erlebnisse, Interessen o. ä. so sehr zusammenwachsen, dass sie wie eine Familie sind.
- Friends to lovers: Eine langjährige Freundschaft verwandelt sich in eine Liebesbeziehung.
- Golden Retriever: In diesen Liebesgeschichten umsorgt ein fürsorglicher Partner (meist der Mann) seine Angebetete liebevoll.
- Good girl-bad boy: Die Anziehungskraft einer rebellischen Figur erobert das Herz einer „unschuldigen“, oft schüchternen und/oder streberhaften Person.
- Grumpy-sunshine: Ein grundsätzlich schlecht gelaunter Charakter trifft auf einen charmanten Sonnenschein, der sich durch nichts von der guten Laune abbringen lässt.
- He falls first: Er verliebt sich sofort in sie, während sie sich erst ihrer Gefühle bewusst werden muss.
- Kidnapped: Hier wird eine der Hauptfiguren von der anderen entführt, was zu einer intensiven, oft zwiespältigen Beziehung führt, die sich zwischen Machtgefälle, Abhängigkeit und aufkeimender Zuneigung bewegt.
- Long-distance love: Getrennt durch eine große physische Distanz, kämpfen die Charaktere trotz der Herausforderungen darum, ihre Verbindung und Liebe aufrechtzuerhalten.
- Love potion: In diesen Geschichten ist ein Trank, Zauber oder eine andere Art von Substanz dafür verantwortlich, dass die Figuren gegebenenfalls ungewollte oder übernatürliche romantische Gefühle füreinander entwickeln.
- Marriage of convenience: Hier geht es um eine Verlobung oder Ehe, die aus anderen Gründen als Liebe geschlossen wird. Ziel ist stattdessen z.B. persönliche Bereicherung oder ein anderer strategischer Zweck, wie bspw. eine politische Ehe.
- Marriage pact: Freunde schließen den Pakt, dass sie einander heiraten, wenn sie 25/30/35 Jahre alt werden und noch Single sind, um nicht allein alt werden zu müssen.
- Millionaire: In diesen Geschichten sind ein oder mehrere der Hauptcharaktere extrem reich. Oft geht es um eine Beziehung, bei der der Reichtum und die Macht des Charakters eine zentrale Rolle spielen. Ich unterscheide nicht zwischen Millionair und Billionaire.
- Nature boy: Cowboy, Holzfäller, … Hier geht es um kernige Männer, die nicht so häufig in den Genuss von Gesellschaft kommen.
- Nature girl: Wildfang, die in oder mit der Natur lebt, z.B. als eine Art Einsiedlerin oder Farmerin, sich in der Natur bestens zurechtfindet und die keinen Sinn für materielle Dinge hat.
- One-night-stand: Hier beginnt alles mit einem impulsiven Moment voller Leidenschaft. Doch das vermeintlich einmalige Abenteuer entwickelt sich zu einer tiefen Liebe...
- Opposites attract: Charaktere mit völlig unterschiedlichen Hintergründen und Persönlichkeiten stehen sich plötzlich gegenüber, was für Spannung, Konflikte, aber auch jede Menge Anziehung
zueinander sorgt. - Playboy: Ein charmanter und oft oberflächlicher Mann, der sein Leben mit flüchtigen Affären und keine langfristigen Bindungen führt.
- Pregnancy: Das Liebespaar hat Sex und trennt sich aber kurz darauf. Die Frau ist jedoch schwanger geworden, verschweigt es aber. Der Mann findet es früher oder später heraus.
- Priest: Mindestens eine der Hauptfiguren ist in irgendeiner Weise seelsorgerisch tätig. Häufig handelt es sich um katholische Priester, die im Zölibat leben und damit in Konflikt geraten.
- Revenge: Mindestens eine der Hauptfiguren verfolgt einen Plan, um sich an einer Person oder Gruppe zu rächen, die ihm oder ihr Unrecht getan hat.
- Roommates to lovers: Die Protagonisten wohnen schon zusammen, bevor sie sich ineinander verlieben.
- Second chance: Dies sind Geschichten, in denen die Protagonist:innen nach einer gescheiterten Beziehung oder einer Trennung eine zweite Chance für die Liebe erhalten.
- Secret identity: Bei diesem Trope ist eine der zentralen Hauptfiguren nicht das, für die man sie hält – die richtige Identität wird verschwiegen – aus politischen, familiären oder Sicherheitsgründen.
- Single parent: Hier steht ein alleinerziehender Elternteil im Mittelpunkt. Themen wie Verantwortung, Fürsorglichkeit und die Herausforderungen des Alltags als alleinerziehender Elternteil spielen eine große Rolle.
- Sleeps with everyone but you: Ein Spezialfall des Playboys, der viele flüchtige Affären hat, aber gegenüber der Person, die er wirklich will, bleibt er zurückhaltend oder distanziert oder umgekehrt: Ausgerechnet die Person, die ihn wirklich will, übersieht er.
- Slow burn: Die Liebesbeziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren entwickelt sich ganz langsam. Bis sich die beiden Charaktere annähern und bis es zur ersten Berührung kommt, dauert es viele Seiten.
- Stranded: Ein Charakter ist bei oder mit jemandem irgendwo gestrandet ohne direkte Möglichkeit zur Flucht.
- Strong female main character: Beim Trope "Strong female main character" spielt eine toughe, kluge und selbstsichere Protagonistin die Hauptrolle.
- Sworn off a relationship: Mindestens einer der Charaktere hat sich zumeist aufgrund schmerzhafter Erfahrungen geschworen, nie wieder eine Beziehung einzugehen, um sich vor weiterem Herzschmerz zu schützen. Manchmal liegt auch der Grund darin, andere vor sich beschützen zu wollen. Ähnlich wie "afraid to commit" und "break up to save him / her".
- Teacher-student: Es kann sich um Lehrer in der Schule oder Universität handeln. Oft werden die Machtverhältnisse und der Umgang mit dem Alters- und Erfahrungsunterschied thematisiert.
- Tortured Heros: Bezieht sich mehr auf körperliche Folter, während "Emotional Scars" sich mehr auf seelische Verletzungen bezieht.
- Transactional relationship: Die eine Person bietet der anderen ihren Körper oder eine Heirat an oder wird unter Druck gesetzt, dies zu tun (z.B. erpresst), für eine bestimmte Gegenleistung.
- Ugly cry: Leser:innen werden beim Lesen von so intensiven Gefühlen überwältigt, dass starkes Weinen quasi vorprogrammiert ist.
- Ugly duckling – beautiful all along: Eine Person hat sich vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan entwickelt.
- Unattainable love interest: Hier ist die Hauptfigur scheinbar unerreichbar – sei es durch soziale, emotionale oder physische Barrieren.
- Virgin hero: Die männliche Hauptfigur ist Jungfrau oder zumindest noch sehr unerfahren, was Liebe und Sexualität angeht.
- Virgin heroine: Die weibliche Hauptfigur ist Jungfrau oder zumindest noch sehr unerfahren, was Liebe und Sexualität angeht.
- Wallflower: Ein zurückhaltender und oft unscheinbarer Charakter, der bei gesellschaftlichen Anlässen am Rande steht und sich selten ins Rampenlicht wagt.
- Who did this to you? Dieses Trope ist eher eine spezielle Szene, die häufiger in einer Romance vorkommt. Hier entdeckt eine Figur, dass jemand, den sie liebt oder beschützen möchte, körperlich oder seelisch verletzt wurde. Die Szene gipfelt in dieser oder einer ähnlichen aufgewühlten Frage „Wer hat dir das angetan?“ mit dem Wunsch, für die andere Person Rache zu nehmen.
- Widow: Eine Frau hat ihren Ehepartner verloren. Hier kann es um Trauer gehen, Abschottung oder auch das Bewältigen der alltäglichen Herausforderungen ohne ihn.
- Widower: Ein Mann hat seine Ehefrau verloren. Hier kann es um Trauer gehen, Abschottung oder auch das Bewältigen der alltäglichen Herausforderungen ohne sie.
Setting-Trope
- Academy: Die Story spielt an einer Akademie jeglicher Art: Schule, Uni, College, High School …
- Christian / Inspirational: Geschichten mit einer starken religiösen oder spirituellen Komponente, oft mit Fokus auf moralische oder ethische Themen.
- Dark Academy: Akademische Schauplätze wie alte Bibliotheken, Schulen und Universitäten sind von dunklen Geheimnissen umgeben.
- Holiday: Die Romanze entsteht während einer Reise.
- Jungle: Ein Dschungel oder eine ähnlich abgeschiedene, ursprüngliche Umgebung bildet das Setting für die Geschichte.
- Law Enforcement: Die Handlung findet im Rahmen der Polizei oder ähnlicher Vollzugsorgane statt.
- Literature: Die Handlung spielt in der Literaturszene.
- LGBTQIA+: Diese Liebesgeschichten finden zu großen Teilen in der LGBTQIA+ Community statt. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine queere Liebesgeschichte unbedingt innerhalb dieser Community spielen muss.
- MC / Mafia: Geschichten in der gefährlichen und oft moralisch ambivalenten Welt der Mafia, eines Motorradclubs oder des organisierten Verbrechens. Sie sind geprägt von Machtkämpfen, Geheimnissen und dem Balanceakt zwischen kriminellen Verpflichtungen und romantischen Gefühlen.
- Medical: Geschichten, die in der Gesundheitsbranche spielen, meist mit Ärzt:innen als Protagonist:innen.
- Military: Die Protagonist:innen arbeiten im Militär oder ähnlichen Berufen, oft mit einem Fokus auf Trennung, Gefahr und Wiedervereinigung.
- Office: Viele Boss-Romances spielen im Büro und thematisieren die entsprechenden Herausforderungen.
- Prison: Ein substanzieller Teil der Geschichte spielt in einem Gefängnis oder einer ähnlichen Umgebung.
- Small Town: Ein gemütliches, kleinstädtisches Setting bildet die Bühne für die Geschichte.
- Sports: Geschichten im Profisport, in denen körperliches Können, Berühmtheit und Reichtum eine zentrale Rolle spielen.
- Tattoo: Das Tätowiergeschäft übt einen besonderen Reiz aus, weshalb viele Geschichten in dieser Szene angesiedelt sind.
- Upper Class: Diese Geschichten spielen in sozialen Schichten, in denen Geld keine Rolle spielt und jeder Luxus möglich ist.
Geschlechterkonstellation
In dieser Kategorie mache ich transparent, welche Geschlechter miteinander in Beziehung treten. Bisexualität findet hier keine Erwähnung, weil dies nur wieder in die beiden anderen Formen des Zusammenseins mündet, wenn es auch wechselt oder jemand eine andere Historie hat. Alles, was nicht eindeutig zuordenbar ist, läuft zurzeit unter dem Begriff "queer". Falls ich hier mal ein größeres Spektrum queerer Romances abbilden kann, werde ich diese Kategorie bei Bedarf verfeinern.
- Hetero: Es geht um die Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau. In gemischtgeschlechtlichen polyamoren Konstellationen bezieht sich der Begriff vor allem auf die sexuellen Handlungen, um kenntlich zu machen, dass diese zwischen Personen unterschiedlichen Geschlechts stattfinden. So ist es im Reverse Harem beispielsweise so, dass die Frau mit den Männern verkehrt, aber die Männer nicht untereinander. Sollten auch gleichgeschlechtliche intime Handlungen stattfinden – etwa durch eine bisexuelle Orientierung der Protagonist:innen oder durch Menschen, die sich keiner geschlechtlichen Kategorie zuordnen lassen – wird dies zusätzlich als „lesbisch“, „schwul“ oder „queer“ gekennzeichnet.
- Lesbisch: Eine Liebesgeschichte zwischen zwei oder mehr Frauen. In gemischtgeschlechtlichen polyamoren Beziehungen, in denen mehr als eine Frau involviert ist, macht die Kennzeichnung „lesbisch“ deutlich, dass auch gleichgeschlechtliche intime Handlungen zwischen den Frauen stattfinden.
- Schwul: Eine Liebesgeschichte zwischen zwei oder mehr Männern. In gemischtgeschlechtlichen polyamoren Beziehungen, in denen mehr als ein Mann involviert ist, macht die Kennzeichnung „schwul“ deutlich, dass auch gleichgeschlechtliche intime Handlungen zwischen den Männern stattfinden.
- Queer: Hier geht es um Liebesbeziehungen zwischen oder mit Menschen, die sich nicht den Kategorien „Mann“ und „Frau“ zuordnen lassen.
Beziehungsstruktur
Während die Kategorie "Geschlechterkonstellation" aussagt, welche Geschlechter beteiligt sind, zeigt diese Kategorie auf, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen.
- Monogam: Hier geht es um eine geschlossene Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen.
- Offen: In der Regel stehen hier zwei Personen in einer engeren Beziehung, jedoch ohne Exklusivität. Das kann bedeuten, dass es im Buch spicy Szenen mit anderen Partner:innen gibt – muss es aber nicht.
- Polyamor: Eine polyamore Beziehung umfasst mehrere romantische oder intime Beziehungen gleichzeitig, bei denen alle Beteiligten voneinander wissen und damit einverstanden sind. Polyamorie bedeutet zunächst nur „mehr als zwei“ und spezifiziert nicht, welche Geschlechter involviert sind oder wer in der Beziehung mit wem verbunden ist. Ein häufig genutzter Spezialfall ist der Reverse Harem, bei dem eine weibliche Hauptfigur mit mehreren männlichen Charakteren in einer Beziehung ist. Sie wissen voneinander, sind einverstanden, aber nicht untereinander in einer romantischen Beziehung, auch wenn sie alle zusammenleben.
Spannung
- Leicht: Die Geschichte plätschert entspannt dahin. Es ist überhaupt kein Problem, das Buch zwischendurch wegzulegen.
- Medium: Spannende Begebenheiten werden relativ schnell gelöst, oder die Geschichte hält durchgehend ein mittleres Spannungsniveau.
- Packend: Das Buch fesselt von der ersten Seite an, versetzt einen in einen Rauschzustand – man kann es nicht mehr weglegen.
Psychologische Tiefe
- Oberflächlich: Die Charaktere sind nur wenig entwickelt, ihre Motive und Gefühle bleiben weitgehend unklar. Die äußere Handlung steht im Vordergrund, oder es gibt Widersprüche und Ungereimtheiten in ihrem Verhalten, Denken und Fühlen. Auch die Dynamik zwischen den Figuren kann unlogische Wendungen nehmen.
- Medium: Die Charaktere haben eine nachvollziehbare Vergangenheit, die ihr Verhalten prägt. Ihre Gedanken und Gefühle werden jedoch nur oberflächlich beschrieben. Die Dynamik zwischen ihnen ist intellektuell verständlich, aber emotional schwer nachzuvollziehen. Oft stehen äußere Umstände stärker im Fokus als die innere Psychologie.
- Tiefgehend: Die Charaktere sind komplex und in sich stimmig, ebenso ihre zwischenmenschliche Dynamik. Ihr Verhalten, ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar und spürbar beschrieben. Ihre psychologischen Herausforderungen prägen die Geschichte maßgeblich.
Glaubwürdigkeit
Sicherlich bewegen wir uns im Bereich der Fiktion. Und natürlich sind Werwölfe oder Außerirdische nicht glaubwürdig. Bei diesem Kriterium geht es jedoch um die innere Stimmigkeit in dem gegebenen Kontext. Passen die Verhaltensweisen der Figuren zu ihrem bisher beschriebenen Charakter? Wie werden Probleme gelöst? Und sind die Probleme selbst glaubwürdig? Häufig gibt es z.B. Geschichten, in denen sich ein sehr hinderliches Problem sehr lange hinzieht und dann ganz plötzlich und einfach gelöst wird oder auf einmal gar keine Rolle mehr spielt. Oder die Geschichte wird von einem allwissenden und allmächtigen Superschurken dominiert, der unendliche Ressourcen hat. Auch dieses Trope wird für mein Empfinden häufig übertrieben. Oder ein Charakter ist z.B. plötzlich abweisend und autoritär, der die ganze Zeit eher empathisch und hilfsbereit unterwegs war. Häufig werden die Dinge im Zusammenhang mit einem Cliffhanger künstlich, wo Autor:innen die Geschichte und Charaktere verbiegen, um sicherzustellen, dass die Leser:innen schnell zum nächsten Band greifen.
- Unglaubwürdig: Die Geschichte enthält viele Elemente, die nicht zueinander passen oder im gegebenen Kontext unglaubwürdig, stark unter- oder übertrieben wirken.
- Teils teils: Die Geschichte enthält einzelne Elemente, die im gegebenen Kontext unpassend, unglaubwürdig, unter- oder übertrieben sind.
- Glaubwürdig: Die Geschichte ist in sich stimmig und wirkt glaubwürdig.
Sympathiefaktor der Hauptfiguren
- Sympathisch: Alle Protagonist:innen in der Geschichte sind sympathisch.
- Sympathie wächst: Ein oder mehrere Hauptfiguren sind anfangs schwer zu verstehen und unsympathisch. Im Laufe der Geschichte lernt man sie jedoch kennen, versteht ihre Beweggründe und entwickelt Mitgefühl.
- Mit unsympathischen Hauptfiguren: Ein oder mehrere Hauptfiguren bleiben bis fast oder ganz zum Schluss schwierig und wenig sympathisch.
- Sympathie schrumpft: Anfänglich sind die Protagonist:innen sympathisch, werden im Laufe der Geschichte aber immer unsympathischer.
Humor
- Ernst: Es handelt sich um ein schwerwiegendes Thema, das ernst und tiefgründig behandelt wird.
- Wenig: Die Geschichte enthält keine oder nur sehr wenige humorvolle Szenen. Dennoch ist sie nicht schwer oder tiefgründig, selbst wenn sie ein schwerwiegendes Thema behandelt.
- Teils teils: Die Geschichte lädt zwischendurch zum Schmunzeln ein.
- Amüsant: Obwohl jede Romance ihre unweigerlichen Hürden hat, gibt es darum herum viele witzige Szenen.
Klassisches Rollenmodell
Das ist teils schwer einzustufen, da es auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedlich zugehen kann: gesellschaftlich, beruflich, finanziell, familiär... Und in manchen Romances steht die Rollenverteilung nicht so stark im Vordergrund, so dass man dazu nicht so viele Informationen erhält. Und manches mag einem auch nicht auffallen, weil man selbst zu stark drin hängt. - Ich tue mein Bestes.
- Ja: Der Mann / die Männer stehen im beruflichen, finanziellen und gesellschaftlichen Status über der Frau / den Frauen. Die Rollenverteilung im Zusammensein ist klassisch.
- Teils teils: In manchen Aspekten hat der Mann / haben die Männer den höheren Status, in manchen die Frau / die Frauen. Teilweise sind die Rollen im Zusammenleben anders verteilt als üblich.
- Weniger: Männer und Frauen sind beruflich, finanziell und gesellschaftlich auf Augenhöhe oder die Frau / die Frauen haben den höheren Status. Die Rollen im Zusammenleben sind unabhängig von den Konventionen verteilt.
- Nicht anwendbar: Die Geschichte steht außerhalb klassischer Rollenbilder und Geschlechterdynamiken, z. B. aufgrund einer gleichgeschlechtlichen Beziehung.
Anzahl Spicy Szenen
Diese Kategorie bezieht sich auf die erotischen Szenen. Es ist manchmal nicht ganz einfach abzugrenzen, was schon dazugehört, und was noch nicht. Gezählt werden eher die heißeren Szenen, unabhängig davon, ob es bis zum Geschlechtsverkehr o.ä. kommt oder nicht. Auch die Abgrenzung zwischen zwei Szenen, die kurz hintereinander kommen, ist nicht immer einfach. Zumeist werden sie als eine Szene gewertet, wenn zwischendurch nichts anderes passiert.
Spielart Spicy Szenen
Die Einstufung, um welche Art von Spicy Szenen es sich handelt, ist ähnlich schwierig, wie ihre Anzahl zu zählen. Was gehört zu den beliebtesten Praktiken? Was ist eine Variante, die aus dem "Standard" herausfällt, aber noch nicht unter harten Sex fällt? Und wo fängt der harte, animalische Sex an, wo hört er auf und ist BDSM zuzuordnen? Die Einstufung ist insofern als ungefährer Indikator zu sehen.
- Vanilla: Beschrieben werden die beliebtesten Praktiken, wie manuelle Stimulation, "einfacher" Oralverkehr, Geschlechtsverkehr (PIV) in den gängigsten Stellungen oder autoerotische Szenen. Bei Sex zwischen Männern beinhaltet diese Stufe auch sanften Analverkehr. Auf dieser Stufe kann es durchaus leidenschaftlich werden.
- Vanilla Plus: Hier ist variantenreicherer Vanilla-Sex gemeint, z. B. mit Arten des Deepthroating, Analverkehr (in Hetero-Beziehungen), Gruppensex oder dem Einsatz von gängigen Toys ohne BDSM-Anklang.
- Soft BDSM: Hiermit ist harter, animalischer Sex mit leichten BDSM-Elementen gemeint. Es könnte z. B. sein, dass eine Person sehr dominant den Ton angibt, was gemacht wird, leichtes Zweckbondage mit Handschellen oder soften Elementen wie Krawatten, rein zur Fixierung, leichtes Handspanking oder etwas Würgen, Haareziehen, Beißen und Kratzen.
- BDSM: BDSM steht für Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism. Hier werden die intensiveren Praktiken geschlüsselt, bei denen Machtgefälle, Kontrolle und/oder Lustschmerz im Vordergrund stehen. Für viele Praktiken wird bei dieser Spielart eine besondere Ausstattung benötigt und Expertise in ihrem Einsatz. Ihre Anwendung wird häufig in Sessions eingeteilt. Praktiken können z. B. Folterbondage, Auspeitschen oder Wachsspiele sein.
Explizitheit Spicy Szenen
Grundsätzlich ist die Sprache eher sauber und nutzt nur ein sehr kleines Spektrum an Metaphern im Gegensatz zu Pornografie. Dennoch gibt es Unterschiede in der Ausschmückung.
- Oberflächlich: Die spicy Szenen werden sehr oberflächlich und kurz geschildert, in einer eher neutral-sauberen Sprache.
- Medium: Die erotischen Szenen werden geschildert, aber nicht in allen Details und in jeder gefühlsmäßigen Tiefe. Sie sind mittellang und eher in einer sauberen Sprache mit nur wenigen Metaphern formuliert.
- Detailliert: Bei allen oder nur einem Teil der Szenen: Sehr detaillierte, ausführliche Schilderung der Erotik-Szenen, plastische Ausschmückung der Gefühle unter Nutzung von sehr gängigen Metaphern. Auch das F-Wort findet Verwendung.
Originalität der Erzählweise
Grundsätzlich sind die Bücher gut lesbar geschrieben. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer sprachlichen und szenischen Vielfalt, Individualität und Ausdruckskraft. So nutzen manche Autor:innen sich in der Romance-Literatur häufende Vokabeln oder Szenen, insbesondere wenn es um die Beschreibung von Zärtlichkeiten, Emotionen oder attraction trigger geht. So z.B. wird der Begriff "Iriden" verwendet, anstatt des gebräuchliche Worts "Augen". Oder die Farbe der Iriden verändert sich aufgrund der Emotionen. Ein Protagonist fährt sich durch sein Haar bis es in alle Richtungen absteht. Hingegen wird ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr gestrichen. Tütchen werden mit den Zähnen aufgerissen (don't try this at home), oder sie will von ihm markiert werden, was immer das heißt... Und gibt es eigentlich noch einen Genetiv? Aber das wäre eine andere Kategorie.
- Viele Floskeln und szenische Muster: Die sprachlichen Floskeln und typischen Szenen des Genres werden stark genutzt.
- Teils teils: Die sprachlichen Floskeln und Szenen des Genres werden nur wenig genutzt. Oder die Autor:innen nutzen eigene, jedoch für sie typische Sprachmuster und Szenen.
- Individuelle Sprache und Szenen: Die Sprache und die Szenen sind individuell und beschreiben die Vorgänge gut vorstellbar.
Erzählperspektive
- 3. Person: Die Geschichte ist aus der Perspektive eines:r auktorialen Erzählers:in, personalen Erzählers:in und / oder neutralen Erzählers:in geschrieben.
- Ich-Erzähler:in: Es wird aus nur einer Ich-Perspektive erzählt.
- Wechselnde Ich-Erzähler:innen: Es wird wechselweise aus der Ich-Perspektive der Protagonist:innen erzählt, auch Multi-POVs (Point Of View) genannt.
Länge des Buchs
Hier geht es um die Frage, wie lang das Buch ist. Da Seitenzahlen relativ sind, orientiere ich mich bei der Einstufung eher an der Länge des Hörbuchs. Wenn es kein Hörbuch gibt, aber mehrere lesbare Varianten, nehme ich den Mittelwert. Frag mich nicht, warum die ersten vier Stunden Hörbuch ganze 200 Seiten beinhalten können, während die nächsten vier Stunden jeweils nur 100 Seiten schaffen. Das kann kaum an den ganzen Titel-, Impressums- und Werbeseiten liegen, die bei den ersten 200 Seiten mehr ins Gewicht fallen.
- Kurz: 00:00-03:59 Stunden oder ca. 0-199 Seiten
- Mittel: 04:00-07:59 Stunden oder ca. 200-299 Seiten
- Lang: 08:00-11:59 Stunden oder ca. 300-399 Seiten
- Extra lang: ab 12:00 Stunden oder ab ca. 400 Seiten
Verfügbare Formate zum Zeitpunkt der Rezension
Leider ist der Buchmarkt sehr unübersichtlich und es gibt nicht den single point of truth, wo man nachschlagen könnte, in welchen Formaten ein Buch erschienen ist. Ich muss mir alles zusammensuchen. Vollständigkeit und Richtigkeit sind also leider nicht garantiert. Hinzu kommt, dass sich das auch über die Zeit ändern kann. Leider ist es mir nicht möglich, das nachzuhalten. Daher kann ich Dir hier nur eine sehr allgemeine Indikation zum Zeitpunkt der Rezension geben.
- E-Book: Hierunter fasse ich alle Formate, in denen ein E-Book erscheinen kann, zusammen.
- Film / Serie: Wenn ich es weiß, gebe ich Dir auch gerne einen Hinweis, ob das Buch in irgendeiner Weise filmisch umgesetzt wurde.
- Gedrucktes Buch: Hierunter fasse ich alle Arten von gedruckten Büchern zusammen.
- Hörbuch: Hierunter fasse ich alle Hörbuchplattformen zusammen.
Erscheinungsdatum (des konsumierten Formats)
Achtung: Insbesondere bei Hörbüchern kann das Erscheinungsdatum weit entfernt liegen vom Zeitpunkt des Erscheinens des gedruckten Buches und auch, abhängig von der Hörbuchplattform, weit entfernt vom Erscheinen auf einer anderen Hörbuchplattform.