CNC (Consensual Non-Consent)

CNC, kurz für Consensual Non-Consent (auf Deutsch: einvernehmliche Nicht-Einvernehmlichkeit), ist eine der kontroversesten und gleichzeitig komplexesten Spielarten im BDSM-Spektrum. Sie wird oft missverstanden, gerade weil sie mit tatsächlicher Nicht-Einvernehmlichkeit (also non-consensual acts) oberflächlich ähnlich erscheint, obwohl sie auf radikalem Konsens basiert. Es geht um das absichtliche Spiel mit Macht, Kontrolle, Angst, Schmerz oder dem Gefühl des Ausgeliefertseins – und zwar so, dass es wie ein Übergriff wirkt, aber kein echter ist.

In vielen CNC-Szenarien wird bewusst KEIN Safeword vereinbart, um das Gefühl völliger Machtlosigkeit zu verstärken. Das kann Teil des Reizes sein – gerade nicht aus der Situation aussteigen zu können. ABER:

  • Das geschieht nur nach vorheriger, detaillierter Absprache.
  • Oft wird ein sogenanntes „pre-negotiated consent“ vereinbart: ein Einverständnis, das alle möglichen Handlungen einschließt.
  • Manche Spielpartner:innen vereinbaren ein geheimes Notfallzeichen oder ein „out-of-band signal“ (z. B. ein körperliches Zeichen oder ein Satz), das nur im äußersten Fall genutzt wird.
  • Andere nutzen „nachträglichen Konsens“ (z. B. via Aftercare oder Reflexion), um die Szene gemeinsam emotional einzuordnen.

Zentrale Aspekte sind:

  • vorherige ausdrückliche Zustimmung aller Beteiligten,
  • klare Grenzen,
  • ein hohes Maß an Vertrauen und Kommunikation.

Literarische Einordnung

In Liebes- und Erotikromanen wird CNC zunehmend thematisiert – vor allem im Bereich Dark Romance, Tabu-Fiction oder BDSM-Literatur. Solche Geschichten spielen bewusst mit Grenzüberschreitungen, Machtfantasien und psychologischer Spannung. Für Leser:innen kann CNC besonders reizvoll sein, weil es emotionale Tiefe, Spannung und erotische Intensität miteinander verbindet – birgt aber auch Missverständnisgefahr, wenn nicht klar wird, dass die dargestellten Szenen einvernehmlich gemeint sind.

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