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K.T. Steen

Die Prinzen des Winters: Eisfunken (Eisfeuer-Saga 1)

Die Prinzen des Winters: Eisfunken (Eisfeuer-Saga 1)

Meine subjektive Gesamtbewertung:

Drei Prinzen suchen eine geeignete Frau – komplexe Romantasy mit starker Heldin, faszinierender Farbmagie und packendem Plot

 

Reihe: Eisfeuer-Saga
Band/von Anzahl Bände zum Zeitpunkt der Rezension: Band 1/5
Abgeschlossenheit des Buches: Teil einer Fortsetzungsreihe


Klappentext

„Warum sollte ich die Winterelfen denn nicht mögen?“, fragte sie übertrieben verwundert. „Weil sie das Feuerland von Estraora mit Eis bedeckt und meinesgleichen fast ausgerottet haben? Ach, das ist Schnee von gestern.“ Sie schaute ihm düster ins Gesicht.
Entgegen ihrer Hoffnung, der Prinz würde bei so viel Anfeindung den Tanz beenden, lachte er gelöst.
„Warum seid Ihr der Einladung zum Ball gefolgt, wenn Ihr uns so hasst?“

Das Feuermädchen Eyra verabscheut alle Winterelfen und die Kälte, die sie über ihr Land gebracht haben. Als sie überraschend eine Einladung zur Brautschau der drei Winterprinzen erhält, beschließt sie dennoch teilzunehmen – aber nicht, um sich den Thronfolger zu angeln. Einmal im Schloss, will sie den Eiskristall stehlen, auf dem die Macht der Herrscherfamilie beruht. Doch während sie Interesse an den Prinzen vortäuscht, zeigt sich eine Schwachstelle in ihrem Plan: Nicht nur einer von ihnen kommt Eyras Herz gefährlich nahe.

Romantische High Fantasy mit Feuerwesen, Winterelfen, Drachen und Feen.


Rezension

Die Geschichte beginnt damit, dass die Hohepriesterin den neu geborenen Sohn der Winter-Königin verflucht. Sein Talent für die drei Farben wird auf ihn und zwei Findelkinder aufgespalten, um seine Macht zu schwächen. Offenbar will die Hohepriesterin verhindern, dass er die vorhergesagten Taten begeht. Künftig wachsen die drei als Brüder heran. Nur eine Person, weiß, welches der eigentliche Prinz ist.

Besonders spannend fand ich den Aspekt der Farbmagie in dieser Geschichte: Unterschiedliche Wesen sind in der Lage unterschiedliche Farben in ihrer Magie zu nutzen, die wiederum unterschiedliches bewirken. Dabei wird jede Farbe aus einer bestimmten Emotion gespeist. Nur die weiße Magie vereint alle Farben. Sie gilt als die mächtigste Magie, dafür müssen die Gefühle aber in einer perfekten Balance sein. Ich fand es sehr interessant in dem Buch, den Diskussionen über die Farben und Gefühle zu folgen. Es geht um die Frage, wie man seine Gefühle beherrscht und ob es erstrebenswert ist, „dem weißen Weg“ zu folgen. Oder ob er gefühllos und gleichgültig macht. Zumindest kann man sagen, dass die Winterelfen mit ihrem Talent für die weiße Magie diese nutzen, um Eyras Land in dauerhaftem Winter und Schnee versinken zu lassen. Und während die einen dies für das erstrebenswerteste Ziel halten, weil es den wahren Frieden bringe, leidet Eyras Feuervolk an der Schneekrankheit, einer immer stärker werdenden Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit, die bis zum Tode führt. So auch ihr eigener Bruder.

Und in dieser Gemengelage suchen die drei verfluchten Prinzen des Winters eine Gemahlin, die die Prüfungen besteht und sich ihrer als würdig erweist. Es muss eine Frau sein, die alle drei Farben beherrscht und in der Lage ist, aus ihnen auch weiße Magie zu produzieren. Und es gibt noch weitere Eigenschaften, die sie erfüllen muss, die erst nach und nach offengelegt werden. Zumindest ist bekannt, dass es bislang keiner gelungen ist, alle Anforderungen zu erfüllen. Und nun wird aus heiterem Himmel Eyra zu einer Brautschau eingeladen, die als Feuerwesen da überhaupt nichts zu suchen hat. Denn eigentlich beherrschen Feuerwesen nur rote Magie. Eyra jedoch trägt auch grüne und blaue Magie in sich, was eine große Besonderheit ist.

Es entfaltet sich im Rahmen der im Klappentext angeteaserten Brautschau eine mega komplexe Geschichte. Es gibt viele Parteien, die hier eine Rolle spielen, die alle ihre Finger im Spiel haben, wenn es darum geht, die Herrschaft an sich zu reißen. Alle haben unterschiedliche Interessen. Manche haben zwar das gleiche Ziel, wollen aber einen anderen Weg gehen, was sie somit dennoch in Konflikt miteinander bringt.

Einzig, wie es sehr typisch für Fantasy ist: Am Ende ist es doch wieder Gut gegen Böse, wo man zwischenzeitlich schon dachte, dass die Komplexität aufrechterhalten und die Zirkularität von Konflikten herausgearbeitet wird. Da es in dem Buch auch schon diese Ansätze gab, auf die Geschehnisse zu schauen, ist es etwas schade, dass das nicht stärker herausgearbeitet wurde.

Die Geschichte wartet mit einigen Überraschungen auf, die so gut konzipiert sind, dass sie sehr schlüssig rüberkommen. Später gehen einem dann erst die Lichter auf, auf die man eigentlich schon selbst hätte kommen können. Ich liebe solche Geschichten, mit Geheimnissen und miträtseln. Und so eine gut gemachte Geschichte habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Häufig werden die Dinge in den Büchern ganz schön hingebogen oder Aspekte unter den Tisch fallen gelassen. Hier nicht. Hier ist alles durchdacht, passt zueinander und wird konsequent verfolgt.

Das Buch endet mit einer sehr schwierigen Situation, bei der man unbedingt gleich zum nächsten Band greifen will.

Die Mischung der Charaktere ist perfekt: Der grünbegabte Prinz, Saul, mit seiner empathischen, Nähe fördernden Art, der mürrische rotbegabte Lazare, der freiheitsliebende blaubegabte Noah. Eyras kleine Feen-Ziehschwester, die mit ihrer unbekümmerten, blauen Art immer die Stimmung aufheitert und es faustdick hinter den Ohren hat. Und auch die Charaktere, die noch in den folgenden Bänden eingeführt werden, sind sehr abwechslungsreich. Sehr gut gefallen hat mir, dass sich Eyra in der Regel selbst hilft und nicht permanent von ihren Verehrern gerettet werden muss. Das gilt auch für die anderen weiblichen Hauptfiguren, die noch in den folgenden Bänden mehr in den Vordergrund kommen oder eingeführt werden.

Das Buch wurde als Romantasy beworben, ist jetzt aber nicht soooo romantisch. Und zum Ende dieses Bands ist auch noch nichts passiert zwischen Eyra und einem oder mehreren Prinzen. Man kann jedoch Vermutungen haben, mit wem sie enden wird. Ob das so kommt? Es stehen mehr die politischen Fragen im Vordergrund und das Ziel, den Süden Estraoras vom Winter zu befreien. Dafür werden Eyra und ihre Verbündeten auch in den nächsten Bänden noch viele Abenteuer überstehen müssen, die deutlich mehr im Vordergrund stehen als der Beziehungsaufbau. Und so steht die Beschreibung der Handlung mehr im Vordergrund als das Gefühlsleben der Protagonist:innen und es ist nur konsequent die Geschichte aus der 3. Person zu erzählen. Dabei folgen wir allerdings ausschließlich Eyra im personalen Erzähler.

Auch würde ich die Geschichte nicht unbedingt als enemies to lovers und spicy einstufen. Wer das gezielt sucht und auf das Marketing hereinfällt, wird enttäuscht. „enemies“ ist höchstens insofern richtig, als dass Eyra politisch auf einer anderen Seite steht als die Winterprinzen, aber so richtig fliegen die Fetzen nicht zwischen ihnen und spicy Szenen gibt es auch in den folgenden Bänden kaum.


Kategorisierung

📚 Romance-Sub-Genre: Romantasy
👥 Altersgruppe der Hauptfiguren: New Adult
Plot-Trope: Celebrity, Chosen one, Found family, Slow burn, Transactional relationship, Unattainable love interest
🌎 Setting-Trope:
Geschlechterkonstellation: Hetero
💞 Beziehungsstruktur: -
🔪 Spannung: Medium
💓 Emotionalität: Gering
🧠 Psychologische Tiefe: Oberflächlich
🧐 Glaubwürdigkeit: Glaubwürdig
❤️ Sympathiefaktor der Hauptfiguren: Sympathisch
😆 Humor: Teils teils
👫 Klassisches Rollenmodell: Teils teils
💋 Anzahl Spicy Szenen: 0
🔗 Spielart Spicy Szenen: -
🔥 Explizitheit Spicy Szenen: -
🎨 Originalität der Erzählweise: Individuelle Sprache und Szenen
👀 Erzählperspektive: 3. Person
📏 Länge des Buchs: Extra lang


Quelle

🖼️ Konsumiertes Format: E-Book – kostenloses Rezensionsexemplar zum Erscheinen der gebundenen Ausgabe vermittelt durch NetGalley Vielen Dank! Mein Urteil wurde dadurch in keiner Weise beeinflusst.
📅 Erscheinungsdatum: 16.09.2025 (E-Book und Taschenbuch sind schon in 2024 erschienen)
🔄 Übersetzer:innen: -
🏢 Verlag: Edition Grace O`Malley
🎙️ Vorleser:innen: -


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✍️ Rezension verfasst am: 08.08.2025

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